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Samstag, 23. März 2013
Der erste Tag: 22.03.13
cyclopedo, 08:49h
Jetzt ist es soweit. Heute am Freitag ist der Start der Atlantik-Radreise, von Rotterdam nach Bordeaux. Doch leider begann die Reise schon zu Beginn nicht mit ersten Verzögerungen. Obwohl ich mit kurz nach 2 Uhr in der Nacht sehr früh aufgestanden war und gepackt hatte, verpasste ich den ersten Zug von Lauffen nach Stuttgart nur um wenige Minuten. Doch verpasst ist verpasst. Das war ärgerlich, da ich nicht mehr wie angedacht gegen 12 Uhr in Rotterdam ankommen würde. Meine neue Zugroute führte nun von Stuttgart über Mannheim, Düsseldorf und Venlo.
Durch das frühe Aufstehen hatte ich sehr wenig geschlafen. Das versuchte ich in den Zügen aufzuholen. Es gelang teilweise. Es mehr mehr oder weniger ein herumdösen. Doch es half.
Unterwegs lernte ich den Wiener Klaus kennen. Er war nach Düsseldorf geflogen und reiste mit dem Zug weiter nach Eindhoven. Hier will er ein Konzert der Band „Epica“ besuchen. Ich finde es bemerkenswert, dass jemand aus Wien für ein Konzert eine solch lange Reise zurücklegt. In einer Metropole wie Wien treten wohl doch nicht alle Musikgruppen auf. Auf jeden Fall kamen wir ins Gespräch. So verstrich die Zugfahrt gefühlt doch recht schnell.
In Rotterdam angekommen, baute ich erst einmal mein Rad wieder zusammen. Für die Fahrten mit dem ICE musste ich die Räder abmontieren und das gesamte Rad in einer Fahrradtasche transportieren. Obwohl ich mein Rad schon mehrere Male für solche Transporte auseinander- und wieder zusammengebaut hatte, dauerte dieses Mal der Zusammenbau ungewöhnlich lange. Die Bremsen machten mir zu schaffen. Beim Zusammenbau müssen die Laufräder in den Rahmen eingebaut werden. Dabei sind die Bremsen genau zu justieren. Dieses Mal hatte ich sehr damit zu tun, die Bremsen richtig einzustellen. Ständig scheuerten sie gegen die Felgen. Etwa eine ganze Stunde habe ich für den Zusammenbau gebraucht. Wieder zusätzliche Zeit, die mir verloren ging.
Fahrradampel in Rotterdam
Als erstes fuhr ich in Richtung Neue Maas, dem Hauptarm des Rheins in den Niederlanden. Hier wollte ich die Erasmus-Brücke wiedersehen. Als ich vor zwei Jahren schon einmal mit dem Fahrrad in Rotterdam war, hatte mir diese Brücke ganz besonders gefallen. Damals hatte ich mich am alten Hafen bei dieser Brücke in einem Café mehrere schöne Stunden verbracht. Ich wollte wieder zu diesem Café zurückkehren. Man kehrt zu angenehmen Orten doch früher oder später wieder zurück. So ist es diesmal bei mir in Rotterdam mit der Erasmus-Brücke.
Die Erasmus-Brücke in Rotterdam
Damals war ich im Mai in Rotterdam. Da schien die Sonne, und es war warm. Diesmal ist es schweinekalt, und es bläst ein extremer Wind. Der Wind ist so stark, dass er mich immer wieder fast vom Fahrrad wirft. Das wird ja heiter werden.
Ausgefallene Architektur in Rotterdam
Ich habe Hunger. Ich suche das Café auf und freue mich ein zweites Mal an einem geliebten Ort zu sein. Bei den Toiletten ziehe ich mich um, und ziehe meine Radklamotten an. Wegen dem eisig kalten Wind ziehe ich etwa vier bis fünf verschiedene Schichten Fahrradkleidung übereinander. Diese Schichten sind allerdings auch nötig, um ausreichend gewärmt zu sein und nicht zu frösteln. Ich komme mir vor so dick eingepackt wie beim Skifahren. Wegen dem Fahrtwind habe ich auch eine Sonnenbrille aufgesetzt, um die Augen vor dem Wind zu schützen. Auf dem Kopf habe ich eine Wintermütze auf, und als Windschutz noch zusätzlich die Kaputze meiner Wetterjacke. Ich sehe wirklich doof aus wie ein Yeti. Doch diese Verkleidung ist am heutigen Tag wirklich nötig, um halbwegs irgendwie mit dem Fahrrad gut voranzukommen.
Eingepackt gegen die Kälte
Als ich losfahre, ist es bereits kurz vor 16 Uhr. Viel zu spät. Mir ist bereits jetzt schon bewusst, dass ich in Domburg heute nicht ankommen werde. Was soll ich jedoch machen. Ich fahre jetzt mal los und komme so weit wie ich halt komme. Ich werde meine Etappen flexibel anpassen müssen. Ich habe bei dieser Reise ja die Möglichkeit meine Strecken an mehreren Stellen abzukürzen. Das wird schon. Jetzt muss ich erst einmal auf den Weg kommen. Doch auch das ist gar nicht so einfach. Obwohl meine Routen im Internet vorbereitet habe, finde ich nicht so einfach die genauen Straßen in Rotterdam. So drehe ich erst einmal eine größere Runde in Rotterdam, bevor ich auf der richtigen Streckenführung bin.
Häuserfassade in Rotterdam
Ich hatte nicht gedacht, dass ich keine Brücke nehmen muss, um den Fluss in Richtung Süden zu überqueren. Die Rotterdamer sind richtig einfallsreich darin wie man als Radfahrer einen Fluss „über“-queren kann. Es müsste richtigerweise „unterqueren“ heißen. Die Rotterdamer haben tatsächlich einen Tunnel unter dem Fluss verlegt. Dies ist die einzige Möglichkeit für mich als Radfahrer Richtung Süden zu kommen. Ich staune nicht schlecht. Mit dem Fahrstuhl geht es für mich herunter zum Tunnel. Ich in so perplex, dass ich das erst einmal fotografieren muss. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich fahre tatsächlich unter dem Fluss hindurch. Im Tunnel höre ich die Strömung des Flusses über mir. Schon irgendwie krass.
Für Fußgänger gibt es es übrigens einen zweiten eigenen Tunnel, der noch einmal eine Etage tiefer als der Fahrradtunnel liegt.
Der Fahhradtunnel unter dem Fluss "Neue Maas"
Auf der anderen Flussseite angekommen, finde ich dann relativ schnell meine Route. Doch diese Suche nach der richtigen „Unterquerung“ des Flusses hat leider wieder wichtige Zeit gekostet. Ich werde definitiv heute nicht mehr in Domburg ankommen.
Ich fahre vorbei an Schiedam, dem Stadtteil Rotterdams mit dem größten europäischen Seehafen. Dieser Industriehafen ist gigantisch groß. Die meisten europäischen Im- und Exporte werden über diesen Hafen abgewickelt. Nach Deutschland kommen die Güter entweder weiter per Schiff über den Rhein oder per LKW. So sehe ich immer wieder LKWs, die mit ihrer Ladung in Richtung Hamburg unterwegs sind.
Der Industriehafen in Schiedam
Sobald ich Rotterdam verlassen habe, geht es gut und rasch vorwärts. Ich habe glücklicherweise Rückenwind. Das lässt mich gut vorankommen. Doch es bleibt schweinekalt. Vermutlich sind es ca. 2-3°C. Der Wind lässt einem es jedoch vorkommen als ob es mehrere Grade unter null sind. Ich bin jedoch sehr gut eingepackt, und merke die Kälte am Körper kaum. Nur das Gesicht ist frei. Hier spüre ich den peitschenden Wind immer wieder unangenehm. In den nächsten Tagen werde ich wohl auch meinen Schal über Mund und Nase binden. Dann werde ich wohl vollends wie ein Beduine aussehen.
Die Strecke ist leider ernüchternd langweilig. Es ist immer flach. Das macht es zumindest einfach. Ich fahre an mehreren Kanälen entlang. Auch die Brücken zwischen den großen niederländischen Inseln sind nicht so berauschend. Es gibt keinen besonderen Ausblick. Es ist einfach nur schweinekalt. Und auf diesen Brücken muss ich ganz besonders mit dem Wind kämpfen. Ich fahre ganz schön starke Schlangenlinien, um irgendwie auf dem Fahrrad zu bleiben und nicht vom Wind herunter geweht zu werden. Um mich herum die raue Nordsee und viele Windräder. Und ich mittendrin.
Windräder soweit man schaut
Ab 19 Uhr beginnt die Dämmerung. Es ist aber immer noch ausreichend hell. Ich fahre weiter. 19:45 Uhr ist es jedoch bereits sehr dunkel geworden. Und nun wird es spürbar noch kälter. Ich fange an trotz meiner mehreren Kleidungsschichten zu frieren. Es hat keinen Sinn weiter zu fahren. Ich muss mir hier im nächsten Ort eine Unterkunft suchen. Und das tue ich auch.
Ich fahre zu einer Tankstelle und frage wo ich hier im Ort eine Möglichkeit zum Schlafen finden könnte. Der Tankwart diktiert mir wie ich zu einem Hotel käme. Ich folge der Beschreibung. Kurz vor dem Hotel mache ich Halt in einem Supermarkt, und kaufe mir mehrere Flaschen Wasser für den nächsten Tag. Eine Niederländerin sieht wie ich das Wasser einer Flasche so herunterschlinge. Sie spricht mich an: „Durstig, ne?“. Sie spricht nur niederländisch. Ich habe sie dennoch verstand. „Ja, sehr durstig“, antworte ich. Sie fragt mich woher ich stamme. Ich erzähle ihr kurz, dass ich aus Deutschland bin und eine Radreise mache. Obwohl sie kein deutsch spricht, verstehen wir uns dennoch irgendwie.
Die niederländische Sprache ist schon sehr lustig. Sie ist irgendwie eine Mischung aus dem Deutschen und dem Englischen. Da ich beide Sprachen kann, kann ich aus dem Niederländischen immer einzelne Brocken heraushören, aus denen ich den Sinn eines Gesprächs irgendwie zusammenbasteln kann. Irgendwie amüsant.
So kommt es, dass ein Junge auf einem Fahrrad mich niederländisch anspricht und mich fragt, ob ich eine Bed-and-Breakfast- Unterkunft suche. Er kenne eine, die nicht weit entfernt sei. Ich nehme das Angebot gerne an. Ihc folge ihm auf dem Rad. Wir kommen etwas in Gespräch. Er fragt mich auf niederländisch in etwa: „Tu makst Vakanzy?“ Vacancy? Im Englischen heißt das Reise. Ich antworte: „Ja, ich mache Vakanzy.“ Er nickt und meint: „Kald!“. Ich wiederum: „Ja, sehr kalt“. Irgendwie lustig wie wir uns auf niederländisch und deutsch gemeinsam verstehen.
Wilhelmsbrücke in Rotterdam
Wir erreichen die Pension. Hier bin ich froh eine warme Dusche nehmen zu können. Ich lasse den Tag ausklingen. Im Fernsehen schaue ich eine niederländische Unterhaltungssendung an: „Everybody can dance now“. Obwohl nur auf niederländisch gesprochen wird, kann ich der Sendung dennoch folgen. Im Internet plane ich meine morgige Tagesetappe um.
Ich bin heute bis Ouddorp gekommen. Morgen wird es eine lange Fahrt werden. Ursprünglich wollte ich mprgen bi nach Calais kommen. Das werde ich wohl nicht schaffen. Dies wären von Ouddorp etwa 200 km. Aber vielleicht schaffe ich etwa 150 km. Wich werde sehen.
Ich schlafe müde ein.
Durch das frühe Aufstehen hatte ich sehr wenig geschlafen. Das versuchte ich in den Zügen aufzuholen. Es gelang teilweise. Es mehr mehr oder weniger ein herumdösen. Doch es half.
Unterwegs lernte ich den Wiener Klaus kennen. Er war nach Düsseldorf geflogen und reiste mit dem Zug weiter nach Eindhoven. Hier will er ein Konzert der Band „Epica“ besuchen. Ich finde es bemerkenswert, dass jemand aus Wien für ein Konzert eine solch lange Reise zurücklegt. In einer Metropole wie Wien treten wohl doch nicht alle Musikgruppen auf. Auf jeden Fall kamen wir ins Gespräch. So verstrich die Zugfahrt gefühlt doch recht schnell.
In Rotterdam angekommen, baute ich erst einmal mein Rad wieder zusammen. Für die Fahrten mit dem ICE musste ich die Räder abmontieren und das gesamte Rad in einer Fahrradtasche transportieren. Obwohl ich mein Rad schon mehrere Male für solche Transporte auseinander- und wieder zusammengebaut hatte, dauerte dieses Mal der Zusammenbau ungewöhnlich lange. Die Bremsen machten mir zu schaffen. Beim Zusammenbau müssen die Laufräder in den Rahmen eingebaut werden. Dabei sind die Bremsen genau zu justieren. Dieses Mal hatte ich sehr damit zu tun, die Bremsen richtig einzustellen. Ständig scheuerten sie gegen die Felgen. Etwa eine ganze Stunde habe ich für den Zusammenbau gebraucht. Wieder zusätzliche Zeit, die mir verloren ging.
Fahrradampel in Rotterdam
Als erstes fuhr ich in Richtung Neue Maas, dem Hauptarm des Rheins in den Niederlanden. Hier wollte ich die Erasmus-Brücke wiedersehen. Als ich vor zwei Jahren schon einmal mit dem Fahrrad in Rotterdam war, hatte mir diese Brücke ganz besonders gefallen. Damals hatte ich mich am alten Hafen bei dieser Brücke in einem Café mehrere schöne Stunden verbracht. Ich wollte wieder zu diesem Café zurückkehren. Man kehrt zu angenehmen Orten doch früher oder später wieder zurück. So ist es diesmal bei mir in Rotterdam mit der Erasmus-Brücke.
Die Erasmus-Brücke in Rotterdam
Damals war ich im Mai in Rotterdam. Da schien die Sonne, und es war warm. Diesmal ist es schweinekalt, und es bläst ein extremer Wind. Der Wind ist so stark, dass er mich immer wieder fast vom Fahrrad wirft. Das wird ja heiter werden.
Ausgefallene Architektur in Rotterdam
Ich habe Hunger. Ich suche das Café auf und freue mich ein zweites Mal an einem geliebten Ort zu sein. Bei den Toiletten ziehe ich mich um, und ziehe meine Radklamotten an. Wegen dem eisig kalten Wind ziehe ich etwa vier bis fünf verschiedene Schichten Fahrradkleidung übereinander. Diese Schichten sind allerdings auch nötig, um ausreichend gewärmt zu sein und nicht zu frösteln. Ich komme mir vor so dick eingepackt wie beim Skifahren. Wegen dem Fahrtwind habe ich auch eine Sonnenbrille aufgesetzt, um die Augen vor dem Wind zu schützen. Auf dem Kopf habe ich eine Wintermütze auf, und als Windschutz noch zusätzlich die Kaputze meiner Wetterjacke. Ich sehe wirklich doof aus wie ein Yeti. Doch diese Verkleidung ist am heutigen Tag wirklich nötig, um halbwegs irgendwie mit dem Fahrrad gut voranzukommen.
Eingepackt gegen die Kälte
Als ich losfahre, ist es bereits kurz vor 16 Uhr. Viel zu spät. Mir ist bereits jetzt schon bewusst, dass ich in Domburg heute nicht ankommen werde. Was soll ich jedoch machen. Ich fahre jetzt mal los und komme so weit wie ich halt komme. Ich werde meine Etappen flexibel anpassen müssen. Ich habe bei dieser Reise ja die Möglichkeit meine Strecken an mehreren Stellen abzukürzen. Das wird schon. Jetzt muss ich erst einmal auf den Weg kommen. Doch auch das ist gar nicht so einfach. Obwohl meine Routen im Internet vorbereitet habe, finde ich nicht so einfach die genauen Straßen in Rotterdam. So drehe ich erst einmal eine größere Runde in Rotterdam, bevor ich auf der richtigen Streckenführung bin.
Häuserfassade in Rotterdam
Ich hatte nicht gedacht, dass ich keine Brücke nehmen muss, um den Fluss in Richtung Süden zu überqueren. Die Rotterdamer sind richtig einfallsreich darin wie man als Radfahrer einen Fluss „über“-queren kann. Es müsste richtigerweise „unterqueren“ heißen. Die Rotterdamer haben tatsächlich einen Tunnel unter dem Fluss verlegt. Dies ist die einzige Möglichkeit für mich als Radfahrer Richtung Süden zu kommen. Ich staune nicht schlecht. Mit dem Fahrstuhl geht es für mich herunter zum Tunnel. Ich in so perplex, dass ich das erst einmal fotografieren muss. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich fahre tatsächlich unter dem Fluss hindurch. Im Tunnel höre ich die Strömung des Flusses über mir. Schon irgendwie krass.
Für Fußgänger gibt es es übrigens einen zweiten eigenen Tunnel, der noch einmal eine Etage tiefer als der Fahrradtunnel liegt.
Der Fahhradtunnel unter dem Fluss "Neue Maas"
Auf der anderen Flussseite angekommen, finde ich dann relativ schnell meine Route. Doch diese Suche nach der richtigen „Unterquerung“ des Flusses hat leider wieder wichtige Zeit gekostet. Ich werde definitiv heute nicht mehr in Domburg ankommen.
Ich fahre vorbei an Schiedam, dem Stadtteil Rotterdams mit dem größten europäischen Seehafen. Dieser Industriehafen ist gigantisch groß. Die meisten europäischen Im- und Exporte werden über diesen Hafen abgewickelt. Nach Deutschland kommen die Güter entweder weiter per Schiff über den Rhein oder per LKW. So sehe ich immer wieder LKWs, die mit ihrer Ladung in Richtung Hamburg unterwegs sind.
Der Industriehafen in Schiedam
Sobald ich Rotterdam verlassen habe, geht es gut und rasch vorwärts. Ich habe glücklicherweise Rückenwind. Das lässt mich gut vorankommen. Doch es bleibt schweinekalt. Vermutlich sind es ca. 2-3°C. Der Wind lässt einem es jedoch vorkommen als ob es mehrere Grade unter null sind. Ich bin jedoch sehr gut eingepackt, und merke die Kälte am Körper kaum. Nur das Gesicht ist frei. Hier spüre ich den peitschenden Wind immer wieder unangenehm. In den nächsten Tagen werde ich wohl auch meinen Schal über Mund und Nase binden. Dann werde ich wohl vollends wie ein Beduine aussehen.
Die Strecke ist leider ernüchternd langweilig. Es ist immer flach. Das macht es zumindest einfach. Ich fahre an mehreren Kanälen entlang. Auch die Brücken zwischen den großen niederländischen Inseln sind nicht so berauschend. Es gibt keinen besonderen Ausblick. Es ist einfach nur schweinekalt. Und auf diesen Brücken muss ich ganz besonders mit dem Wind kämpfen. Ich fahre ganz schön starke Schlangenlinien, um irgendwie auf dem Fahrrad zu bleiben und nicht vom Wind herunter geweht zu werden. Um mich herum die raue Nordsee und viele Windräder. Und ich mittendrin.
Windräder soweit man schaut
Ab 19 Uhr beginnt die Dämmerung. Es ist aber immer noch ausreichend hell. Ich fahre weiter. 19:45 Uhr ist es jedoch bereits sehr dunkel geworden. Und nun wird es spürbar noch kälter. Ich fange an trotz meiner mehreren Kleidungsschichten zu frieren. Es hat keinen Sinn weiter zu fahren. Ich muss mir hier im nächsten Ort eine Unterkunft suchen. Und das tue ich auch.
Ich fahre zu einer Tankstelle und frage wo ich hier im Ort eine Möglichkeit zum Schlafen finden könnte. Der Tankwart diktiert mir wie ich zu einem Hotel käme. Ich folge der Beschreibung. Kurz vor dem Hotel mache ich Halt in einem Supermarkt, und kaufe mir mehrere Flaschen Wasser für den nächsten Tag. Eine Niederländerin sieht wie ich das Wasser einer Flasche so herunterschlinge. Sie spricht mich an: „Durstig, ne?“. Sie spricht nur niederländisch. Ich habe sie dennoch verstand. „Ja, sehr durstig“, antworte ich. Sie fragt mich woher ich stamme. Ich erzähle ihr kurz, dass ich aus Deutschland bin und eine Radreise mache. Obwohl sie kein deutsch spricht, verstehen wir uns dennoch irgendwie.
Die niederländische Sprache ist schon sehr lustig. Sie ist irgendwie eine Mischung aus dem Deutschen und dem Englischen. Da ich beide Sprachen kann, kann ich aus dem Niederländischen immer einzelne Brocken heraushören, aus denen ich den Sinn eines Gesprächs irgendwie zusammenbasteln kann. Irgendwie amüsant.
So kommt es, dass ein Junge auf einem Fahrrad mich niederländisch anspricht und mich fragt, ob ich eine Bed-and-Breakfast- Unterkunft suche. Er kenne eine, die nicht weit entfernt sei. Ich nehme das Angebot gerne an. Ihc folge ihm auf dem Rad. Wir kommen etwas in Gespräch. Er fragt mich auf niederländisch in etwa: „Tu makst Vakanzy?“ Vacancy? Im Englischen heißt das Reise. Ich antworte: „Ja, ich mache Vakanzy.“ Er nickt und meint: „Kald!“. Ich wiederum: „Ja, sehr kalt“. Irgendwie lustig wie wir uns auf niederländisch und deutsch gemeinsam verstehen.
Wilhelmsbrücke in Rotterdam
Wir erreichen die Pension. Hier bin ich froh eine warme Dusche nehmen zu können. Ich lasse den Tag ausklingen. Im Fernsehen schaue ich eine niederländische Unterhaltungssendung an: „Everybody can dance now“. Obwohl nur auf niederländisch gesprochen wird, kann ich der Sendung dennoch folgen. Im Internet plane ich meine morgige Tagesetappe um.
Ich bin heute bis Ouddorp gekommen. Morgen wird es eine lange Fahrt werden. Ursprünglich wollte ich mprgen bi nach Calais kommen. Das werde ich wohl nicht schaffen. Dies wären von Ouddorp etwa 200 km. Aber vielleicht schaffe ich etwa 150 km. Wich werde sehen.
Ich schlafe müde ein.
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