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Freitag, 29. März 2013
Tag 6: 27.03.13: Caen
Tag 6: 27.03.13: Ruhetag in Caen

Heute Morgen bin ich aufgewacht und hatte gemerkt wie groggy ich eigentlich noch bin. Auf dem Plan steht eine Weiterfahrt bis ans äußere Ende der Normandie an, nach Cherbourg. Ich bin jetzt jedoch fünf Tage am Stück gefahren, und mein Körper schreit letztlich nach einer Erholung. Während ich noch im Bett liege, beschließe ich meinen Ruhetag vorzuholen und den heutigen Tag in Caen zu verbringen.

Ich frage Sonia, ob es für sie in Ordnung sei, wenn ich noch eine Nacht länger bliebe. Sie muss kurz überlegen und meint dann, dass das möglich sei. Sie müsse heute Mittag allerdings zur Arbeit und morgen früh morgens aus dem Haus. Ich meine, dass das für mich kein Problem sei. Ich würde mir heute tagsüber die Stadt anschauen und würde selbst zurechtkommen. Sie ist einverstanden.

Ich frühstücke kurz. Sonia nicht. Sie isst morgens nicht, dafür abends. Ich halte es in der Regel genau umgekehrt. Daheim versuche ich abends wenig bis gar nichts zu essen, dafür ist mir das Frühstück sehr wichtig. Wir hatten gestern Abend noch lange zusammengesessen und französisch zu Abend gegessen. Dafür gibt es heute Morgen kaum etwas auf dem Tisch. Sonia ist es nicht gewohnt zu frühstücken und hat kaum etwa da. Ich versuche mich mit Tee, lokalem Bio-Honig und Milch.

Da erzählt Sonia, dass sie heute Morgen an den Strand fahren würde. Sie fragt mich, ob ich mitkommen möchte. Da sage ich nicht nein. Die Strände der Normandie wollte ich sowieso intensiver genießen.


Am Strand von Ouistreham

Wir fahren an den nächsten Strand nach Ouistreham. Es sind nur etwa 15 km. Das ist echt nicht weit. Wie großartig muss es sein in dieser Ecke hier zu leben. Man lebt in der Stadt und ist in Windeseile auch gleich am Meer. Eine tolle Kombination. Sonia sagt mir, dass sie es sehr liebt hier zu leben. Genau diese Mischung aus Stadt und Nähe zum Meer ist es, was ihr hier so gut gefällt. Sie trifft sich viel mit ihren Freunden. Tagsüber macht sie immer wieder einen ausgiebigen Spaziergang am Strand, isst dann vor Ort auch gerne Fisch und Muscheln. Oder sie trifft sich abends mit den Freunden in den Bars von Caen.


Das Meer

Wir machen beide einen ausgedehnten Spaziergang am Strand. Hier schieße ich mehrere Bilder. Mir gefällt es hier. Ich liebe das Meer, den Strand, die salzige Luft, einfach die gesamte Leichtigkeit. Wir trennen uns auch für eine Weile, sodass jeder seinen eigenen Momente nur für sich am Strand hat. Das tut wirklich gut. In diesen wenigen Minuten spüre ich, wie mein Körper die Strapazen der letzten Tage vergisst und ganz intensiv regeneriert. Die Seele kann mal baumeln.


Zaun am Meer

Nach dem Spaziergang gehen wir noch etwas gemeinsam essen. Wir bestellen uns fritierte Muscheln. Ich liebe Meeresfrüchte. Die Miesmuscheln schmecken klasse. Als Getränk bestelle ich mir einen Calvados. Wenn ich schon mal im Calvados bin, dann muss ich ja auch mal das entsprechende lokale Getränk probieren. Mir ist während des Bestellens allerdings nicht klar, dass es sich hierbei um einen Whiskey handelt. Puuh, zum Hauptessen doch etwas zu stark. Doch er schmeckt. Aber war da nicht noch ein Apfelwein, der sehr bekannt aus der Region ist? Ja, den Cidre. Ich bestelle ihn. Es ist allerdings Apfelbier. Ein interessanter ungewohnter Geschmack. Bier und Apfel, eine interessante Kombination, aber sie passt gut zusammen. Cidre, ich mag dich. :-)


Meine Gastgeberin "Hexe" Sonia und ich

Nach dem Essen fahren wir zurück nach Caen. Sonia muss zur Arbeit, und ich werde mir die Stadt anschauen. Sonia wirft mich in der Innenstadt bei einem großen Museum heraus. Sie gibt mir die Schlüssel für ihre Wohnung fährt weiter.



Ich gehe in die Stadt und mache Fotos von mehreren historischen Gebäuden. Ich gehe auch in eine Kirche und setze mich dort hinein und lausche der Stille. Wie wundervoll Stille sein kann. De ganze Stadt ist in Bewegung, doch ich sitze in einem Ort der Stille. Alles scheint stillzustehen. Wie ist das schön. Ich schließe die Augen. Ich sitze eine ganze Weile so da und genieße die Ruhe. Dabei döse ich sogar ein wenig ein. Mir fehlt eben auch ein wenig Schlaf.


Altes Stadttor von Caen

Nach einer Weile verlasse ich die Kirche wieder, und das nun sehr viel gestärkter als zuvor. Das hat echt gut getan. Dabei saß ich nur und tat nichts. Ich gehe ein bisschen durch die Straßen und kehre in einem Café ein. Hier hole ich meinen Laptop heraus und schreibe an den Berichten der letzten beiden Tagen. Die Zeit verfliegt so wie im Flug.


Über den Dächern von Caen

Als ich das Café verlasse, ist es bereits Abend geworden. Die Sonne ist untergegangen. Ich flaniere noch ein wenig durch die Stadt und schieße einige schöne Bilder von beleuchteten Kathedralen und historischen Gebäuden.
Ich könnte jetzt den Bus nehmen, um zurück zu Sonias Wohnung zu kommen. Doch ich will lieber zu Fuß gehen, auch wenn das einen längeren Fußmarsch bedeutet. Mit GoogleMaps ist das Finden der Wohnung kein Problem. So sehe ich noch etwas von der Stadt.

Es war ein insgesamt erholsamer Ruhetag.


Das Männerkloster Saint-Etienne in Caen


Das Frauenkloster Saint-Trinité in Caen




Das Rathaus von Caen

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